Letztes Wochenende bei den Festspielen Wangen 2013 mit “Die kleine Hexe” und “Bezahlt wird nicht” von Dario Fo
Vom 30.08. bis 01.09.2013 ist Lydia Fuchs letztmals als Holzweib, Blumenmädchen, Schneider´s Fritz, Schützenhauptmann, Fähnrich, Schütze und Oberhexe im Kinderstück “Die kleine Hexe” und als Margherita in der Komödie “Bezahlt wird nicht” zu sehen. Zumeist bei gutem Wetter kamen beide Stücke bisher beim Publikum hervorragend an.
http://www.festspiele-wangen.de/Seiten/Aktuelles.html
Auszug der Kritik von Babette Caesar, erschienen am 03.08.2013 in der Schwäbischen Zeitung:
Purer Theatergenuss im Zunftwinkel
Die Festspiele Wangen feiern Premiere mit „Bezahlt wird nicht!“ von Dario Fo
Wangen – Feste wollen so gefeiert werden, wie sie fallen. Eines davon ist mit der Premiere von Dario Fos Komödie „Bezahlt wird nicht!“ auf den Donnerstagabend im Zunftwinkel gefallen. Die Festspiele Wangen haben ihre dritte Saison vor ausverkauften Rängen mit einem Volltreffer eröffnet. Die Zuschauer spendeten kräftigen Szenenapplaus, lachten bis die Tränen rollten, und wurden recht still, wenn die ernsteren Szenen anklangen. (…)
In dieses platzen vollbeladen mit nicht bezahlten Supermarktartikeln die resolute Antonia (Dagmar Bernhard) und als ihr Gegenstück die eher zurückhaltende, etwas tölpelhafte Margherita (Lydia Fuchs) hinein. Aus der bedrohlich augenrollenden Antonia sprudeln die Sätze wie aus einem Maschinengewehr. (…) Das Stück hat Biss vom Anfang bis zum Schluss, es hat enormen Drive, nutzt darstellerisch jede Spielminute, stürzt sich förmlich auf die Zuschauer und nimmt sie mit bis zum finalen Chor einer „Internationale“ für Freiheit und Menschenrecht. Ab dem Moment im ersten Akt, in dem sich Margherita mit Hilfe eines Einkaufsnetzes die Beute unter das Kleid steckt und sich so zur Scheinschwangeren macht, schaukeln sich die Szenen tumultartig zu Selbstläufern auf. Preissler und sein Ensemble meistern den Balanceakt zwischen Groteske und tierischem Ernst, zwischen unverhohlener Ironie und drastischer Gesellschaftskritik.
Lachkrämpfe sind garantiert
(…) Wie die zupackende Antonia und die zögerliche Margherita den für tot erklärten, aber zuvor mittels Wasserstoff wiederbelebten und aufgepumpten Carabiniere im Schrank verstauen, oder Giovanni versucht, Antonia den Sargdeckel als Kinderwiege unter zu jubeln, sind Szenen voller Kraft.
Allen an diesem Premierenabend war die Aufregung, vor allem aber die Freude am Tun anzumerken. Der Countdown von der Idee bis zum fertigen Theatererlebnis hat sich gelohnt für diesen und weitere Abende im Zunftwinkel.
Ausverkaufter Zunftwinkel und prächtiges Wetter: Die Festspiele zeigten sich am Donnerstagabend von der allerbesten Seite.